Umnutzung Mittenza in Muttenz: Vom Kongresszentrum zur Musikschule

02.05.2023 — Das Projekt für die Umnutzung des ehemaligen Hotels und Kongresszentrums «Mittenza» in Muttenz liegt vor: Das «Mittenza» soll sich in eine Musikschule und einem Haus der Vereine verwandeln. Damit wird das Gebäude, das der Gemeinde Muttenz gehört, wieder belebt.

Das einstige Hotel und Kongresszentrum wurde 1965 bis 1970 von den beiden Architekten Rolf Keller und Firtz Schwarz erbaut und steht seit längerem leer. Nachdem für das Gebäude mangels Interesse kein Baurechtsnehmer gefunden werden konnte, war klar, dass das Traditionshaus in dieser Form keine Zukunft haben wird.

Wakkerpreis für ihren Umgang mit dem historischen Dorfkern 
Die Gemeindeversammlung sprach sich gegen eine Prüfung eines Abrisses aus. Denn der Bau aus den siebziger Jahren prägt das Ortsbild bis heute und trug massgeblich dazu bei, dass Muttenz 1983 für seinen historischen Ortskern den Wakker-Preis erhielt. Nun soll es umgenutzt und wiederbelebt werden. Diese Umnutzung des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes ist mit Kosten von rund 22 Millionen Franken verbunden. Der Muttenzer Gemeinderat möchte das Gebäude danach unter kantonalen Denkmalschutz stellen.  

Oben leise, unten laut
Mit zwei Entwurfsentscheidungen gewannen die Basler Architekten Buol & Zünd den selektiven Wettbewerb. Gemäss dem Siegerprojekt soll mit überraschend wenig Eingriffen in die Bausubstanz aus dem einstigen Hotel eine Musikschule und ein Haus der Vereine werden. Zudem löst eine „intelligente Anordnung der Räume“ gemäss Gemeinderat Thomi Jourdan kostenmässig viele Probleme. Buol & Zünd legt den Eingang der Musikschule ins Foyer des Saals und belebt mit diesem Entscheid den verlassenen Innenhof und das Foyer. Die Räume werden gemäss ihrer Funktion getrennt und genutzt, denn die Akustik birgt eine gewisse Herausforderung: Die Instrumente und Stimmen müssen schön klingen, sich aber nicht gegenseitig stören. So werden leisere und laute Instrumente in den Stockwerken verteilt – oben leise, unten laut. Gewisse Räume werden mit neuen Verglasungen besser isoliert, grössere Räume mit Faltwänden geteilt und vereinzelt Räume abgebrochen. Gemäss Architekt Lukas Buol unterscheiden sich Hotel und Musikschule baulich gar nicht so gross:  «Beide Nutzungen brauchen viele Zimmer. Deshalb funktioniert es mit verhältnismässig wenig Eingriffen.»

Haus für Bildung, Vereine und ein Ort der Begegnung für Alle
Während Buol & Zünd den baulichen Rahmen vorgeben, sind Ideen zur Nutzung der Mittenza bei der Muttenzer Bevölkerung gefragt: Gemeinsam mit der Denkstatt Sàrl, die sich auf verschiedenen Ebenen mit den gegenwärtigen städtebaulichen Transformationsprozessen im urbanen und ruralen Kontext befasst und in der Region Basel unter anderem bei der Basler Markthalle oder beim Gundeldingerfeld involviert waren, soll das neue Mittenza inhaltlich im Austausch mit der Bevölkerung gestaltet werden.

Bezug und Inbetriebnahme im 2027
Wird der Planung- und Ausführungskredit an der Gemeindeversammlung im kommenden Juni angenommen, können die Bauarbeiten gemäss Planung anfangs 2025 aufgenommen werden. Ein Bezug wird per 2027 ins Auge gefasst, so dass der Betrieb im Sommer 2027 startet.  

Die Büro für Bauökonomie AG ist gemeinsam mit Buol & Zünd Architekten GmbH in der Rolle des Generalplaners tätig und führt die Gesamtleitung ab Phase 4.41 aus. Die BfB AG verawntwortet  das Baumanagement mit der Kostenschätzung, dem Kostenvoranschlag, den Ausschreibungen und der Terminplanung und führt die örtliche Bauleitung aus. Innerhalb des Generalplanerteams liegt die Kostenüberwachung, das Vertragswesen, die Buchhaltung und das Versicherungswesen wie auch das projektbezogene Qualitätsmanagement in unserer Verantwortung.

Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Muttenz
Architektur: Buol & Zünd Architekten GmbH, Basel