Diener und Diener erweitern den Hauptsitz der CSS in Luzern

19.03.2024 — Die Krankenkasse CSS erweitert ihren Hauptsitz in Luzern. Das bestehende Betongebäude an der Tribschenstrasse wird durch einen Neubau ergänzt. Realisiert wird das Projekt nach den Plänen des Basler Architekturbüros Diener & Diener, die den Projektwettbewerb einstimmig gewannen.

Im Jahr 2015 kaufte die Krankenkasse CSS ein Gewerbegebäude an der Tribschenstrasse in Luzern, um dort ein Bürogebäude zu realisieren und dadurch den Hauptsitz zu erweitern. Dazu hätte das Betongebäude neben dem Hauptsitz abgerissen werden müssen. Nachdem die Abrissbewilligung rund drei Jahre später durch die Stadt Luzern erteilt wurde, setzten sich Heimatschutz und Architekturverbände für den Erhalt des Baus ein. Das im 1933 vom Luzerner Architekten Carl Mossdorf entworfene Gewerbebaus sei neben dem Dula-Schulhaus ein wichtiges Beispiel des «modernen Bauens in der Zentralschweiz». Nicht nur der Dachgarten, die Bandfenster oder der Stützenraster, sondern auch der freie Grundriss und die freie Fassadengestaltung waren neu für jene Zeit und erfüllten die Ansprüche an einen Bau, wie es Le Corbusier lehrte. Der Bund Schweizer Architekten BSA kritisierte, dass die Stadt und der Kanton Luzern ihre Zustimmung zum Abbruch des Gewerbegebäudes in Aussicht gestellt hätten, bevor sie einen fundierten Bericht über die Bedeutung und den Zustand dieses Bauwerkes in Auftrag gegeben haben. Nachdem ein Bundesgerichtsentscheid vom 2021 offen liess, ob das Gebäude abgebrochen werden darf, einigte sich die CSS mit den Schutz- und Planerverbänden und entschied sich im 2022 dazu, den Betonbau stehen zu lassen und in den geplanten Neubau zu integrieren.

Optimale Ergänzung zum Hauptsitz
Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs wurden zehn Architekturbüros aus der Schweiz dazu eingeladen, Entwürfe für die geplante Erweiterung zu gestalten. Die Aufgabe war anspruchsvoll: Die Teams sollten den Bestandesbau als Pionierwerk in ein Gesamtkonzept integrieren. Ebenfalls mussten Aspekte der Nachhaltigkeit und Umgebungsgestaltung berücksichtigt werden. Unter dem Vorsitz von Architekt Daniel Niggli entschied sich die Jury einstimmig für das Projekt «Lambris» von den Basler Architekten Diener & Diener, welches mit einem eigenständigen architektonischen Auftritt den bestehenden Hauptsitz optimal ergänzt.

Das Siegerprojekt fügt sich nahtlos ins Stadtbild ein. Der geplante Neubau umarmt das Gewerbegebäude von allen Seiten und die Verbindungen der Gebäude wird im Obergeschoss sichergestellt. Der Neubau übernimmt die Formensprache des bestehenden Hauptsitzes an der Tribschenstrasse mit den Fensterbändern und dem Sichtbeton. Eine Fassade mit vielen Fenstern und Holzverkleidung grenzt sich im Hofbereich offensichtlich vom restlichen Aussehen ab. Philomena Colatrella, CEO der CSS, ist begeistert: «’Lambris’ verkörpert urbane Eleganz und erfüllt die Anforderungen an die architektonischen, denkmalpflegerischen und funktionalen Anforderungen am besten.»

Bezug per 2027 geplant
Gegen Ende 2024 soll die Baueingabe für den Neubau erfolgen. Sollten keine Rekurse eingereicht werden, so könnten der Neubau und das sanierte Gewerbegebäude bereits ind er ersten Hälfte 2027 bezogen werden. Am neuen Hauptsitz der CSS sollen daraufhin Büroflächen für rund 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Zusätzlich gemietete Flächen und den früheren Hauptsitz an der Rösslimatt sollten daraufhin weitervermietet werden.

Die Büro für Bauökonomie AG unterstützt Diener & Diener beim Neubauprojekt im Rahmen des Baumanagements.  

Bauherrschaft: CSS
Architektur: Diener & Diener Architekten, Basel
Bauingenieurwesen: Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel
Haustechnik: Waldhauser + Hermann AG, Münchenstein
Elektroplanung: Pro Engineering AG, Basel
Sanitärplanung: Schmutz + Partner AG, Basel
Nachhaltigkeit/Bauphysik: Gartemann Engineering AG, Luzern
Landschaft: BRYUM GmbH, Basel