Sanierung und Erweiterung der Justizvollzugsanstalt Bostadel

21.03.2023 — Die Justizvollzugsanstalt Bostadel in Menzingen (ZG) wird für rund 67 Millionen Franken saniert und durch einen neuen Trakt erweitert. Der Sieger des Projektwettbewerbs steht nun fest: Das Preisgericht hat aus acht eingereichten Vorschlägen das Projekt «ALLESWIRDEINS» auserwählt.

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Bostadel in Menzingen ist eine geschlossene Anstalt und wird von den beiden Kantonen Basel-Stadt und Zug betrieben. Das 1977 fertiggestellte Hauptgebäude der Justizvollzugsanstalt war abgesehen von wenigen Erneuerungen ununterbrochen in Betrieb. Nach 46 Jahren ist es deshalb an der Zeit, das Gebäude der JVA zu sanieren.

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren
Für die Gesamtinstandsetzung der Justizvollzugsanstalt (JVA) und den Neubau wurde mitsamt einem Projektwettbewerb im selektiven Verfahren ein geeignetes Generalplanerteam evaluiert. Aus den dreizehn für die Präqualifikation eingereichten Bewerbungen wurden neun Generalplanerteams für den Projektwettbewerb eingeladen, wovon acht ein Projekt einreichten. Davon kamen vier Projekte in die engere Auswahl, aus denen letztlich das Siegerprojekt «ALLESWIRDEINS» hervorging. Dieses wurde am 7. März 2023 vom Zuger Regierungsrat genehmigt.

Gute Besonnung und Gliederung der Aussenbereiche
Das Siegerprojekt sieht einen rechtwinkligen, mittig zum Hauptbau angeordneten, dreigeschossigen Ergänzungstrakt vor. «ALLESWIRDEINS» entspricht den verlangten Vorgaben am besten und die 15-köpfige Jury lobt unter anderem die gute Besonnung. Der Neubau werfe nur wenig Schatten und die Zellen und andere Innenräume seien dadurch hell und gut besonnt. Zudem gliedere er die Aussenbereiche für den Normal- und den Spezialvollzug. Das Projekt steht unter der Gesamtleitung der Caretta + Weidmann Generalplaner AG und für die Architektur ist die ARGE Eggenspieler Architekten AG / architecture & aménagement s.a. verantwortlich.

Sanierung und Neubau
Nebst der Sanierung der JVA ist ebenfalls ein dreigeschossiger Neubau geplant. Darin soll eine Spezialabteilung für alte und langzeitverwahrte Gefangene untergebracht werden. Dank dem Neubau kann nicht nur der Betrieb der JVA während der Sanierung des Hauptgebäudes aufrechterhalten, sondern auch eine optimale Betriebsgrösse sowie ein Angebot an spezialisierten Haftplätzen erreicht werden.

Finanzierung und Umsetzung
Die Gesamtkosten für die Sanierung und Erweiterung der Justizvollzugsanstalt inklusive der Planungskosten belaufen sich auf 66,6 Millionen Franken, wie die Zuger Baudirektion informiert. Weil die JVA Bostadel nicht nur vom Kanton Zug, sondern auch vom Kanton Basel-Stadt betrieben wird, werden die Kosten aufgeteilt. Abzüglich der Bundesbeiträge werden drei Viertel der anfallenden Kosten vom Kanton Basel-Stadt und ein Viertel vom Kanton Zug getragen.

Zunächst steht nun die Projektierung und die Einreichung des Baugesuches an. Die Erneuerung wird danach in zwei Schritten umgesetzt. 2027 und 2028 soll die neue Spezialabteilung gebaut werden, danach soll bis 2032 das Hauptgebäude instandgesetzt werden.

Die Büro für Bauökonomie AG begleitete das Wettbewerbsverfahren und führte die Kostenberechnungen für die Projekte in der engeren Wahl durch.

Bauherrschaft: Hochbauamt Kanton Zug
Architektur: ARGE Eggenspieler Architekten AG / architecture & aménagement s.a.
Gesamtleitung: Caretta + Weidmann Generalplaner AG