Wissen, was drin ist.
Labor AVS Unterentfelden, Referenz: Ausschreibung, Projektierung, Realisierung, Digitale Planung

Hintergrund im Vordergrund

Jedes Projekt schreibt seine eigene Geschichte.

Geprägt ist diese von festen Rahmenbedingungen, von hohen Anforderungen und Erwartungen, von klugen Lösungen und professioneller Leitung. Der Blog verschafft Ihnen Einblicke in ausgesuchte Projektgeschichten. 

Umnutzung Mittenza in Muttenz: Vom Kongresszentrum zur Musikschule

02.05.2023 — Das Projekt für die Umnutzung des ehemaligen Hotels und Kongresszentrums «Mittenza» in Muttenz liegt vor: Das «Mittenza» soll sich in eine Musikschule und einem Haus der Vereine verwandeln. Damit wird das Gebäude, das der Gemeinde Muttenz gehört, wieder belebt.

Das einstige Hotel und Kongresszentrum wurde 1965 bis 1970 von den beiden Architekten Rolf Keller und Firtz Schwarz erbaut und steht seit längerem leer. Nachdem für das Gebäude mangels Interesse kein Baurechtsnehmer gefunden werden konnte, war klar, dass das Traditionshaus in dieser Form keine Zukunft haben wird.

Wakkerpreis für ihren Umgang mit dem historischen Dorfkern 
Die Gemeindeversammlung sprach sich gegen eine Prüfung eines Abrisses aus. Denn der Bau aus den siebziger Jahren prägt das Ortsbild bis heute und trug massgeblich dazu bei, dass Muttenz 1983 für seinen historischen Ortskern den Wakker-Preis erhielt. Nun soll es umgenutzt und wiederbelebt werden. Diese Umnutzung des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes ist mit Kosten von rund 22 Millionen Franken verbunden. Der Muttenzer Gemeinderat möchte das Gebäude danach unter kantonalen Denkmalschutz stellen.  

Oben leise, unten laut
Mit zwei Entwurfsentscheidungen gewannen die Basler Architekten Buol & Zünd den selektiven Wettbewerb. Gemäss dem Siegerprojekt soll mit überraschend wenig Eingriffen in die Bausubstanz aus dem einstigen Hotel eine Musikschule und ein Haus der Vereine werden. Zudem löst eine „intelligente Anordnung der Räume“ gemäss Gemeinderat Thomi Jourdan kostenmässig viele Probleme. Buol & Zünd legt den Eingang der Musikschule ins Foyer des Saals und belebt mit diesem Entscheid den verlassenen Innenhof und das Foyer. Die Räume werden gemäss ihrer Funktion getrennt und genutzt, denn die Akustik birgt eine gewisse Herausforderung: Die Instrumente und Stimmen müssen schön klingen, sich aber nicht gegenseitig stören. So werden leisere und laute Instrumente in den Stockwerken verteilt – oben leise, unten laut. Gewisse Räume werden mit neuen Verglasungen besser isoliert, grössere Räume mit Faltwänden geteilt und vereinzelt Räume abgebrochen. Gemäss Architekt Lukas Buol unterscheiden sich Hotel und Musikschule baulich gar nicht so gross:  «Beide Nutzungen brauchen viele Zimmer. Deshalb funktioniert es mit verhältnismässig wenig Eingriffen.»

Haus für Bildung, Vereine und ein Ort der Begegnung für Alle
Während Buol & Zünd den baulichen Rahmen vorgeben, sind Ideen zur Nutzung der Mittenza bei der Muttenzer Bevölkerung gefragt: Gemeinsam mit der Denkstatt Sàrl, die sich auf verschiedenen Ebenen mit den gegenwärtigen städtebaulichen Transformationsprozessen im urbanen und ruralen Kontext befasst und in der Region Basel unter anderem bei der Basler Markthalle oder beim Gundeldingerfeld involviert waren, soll das neue Mittenza inhaltlich im Austausch mit der Bevölkerung gestaltet werden.

Bezug und Inbetriebnahme im 2027
Wird der Planung- und Ausführungskredit an der Gemeindeversammlung im kommenden Juni angenommen, können die Bauarbeiten gemäss Planung anfangs 2025 aufgenommen werden. Ein Bezug wird per 2027 ins Auge gefasst, so dass der Betrieb im Sommer 2027 startet.  

Die Büro für Bauökonomie AG ist gemeinsam mit Buol & Zünd Architekten GmbH in der Rolle des Generalplaners tätig und führt die Gesamtleitung ab Phase 4.41 aus. Die BfB AG verawntwortet  das Baumanagement mit der Kostenschätzung, dem Kostenvoranschlag, den Ausschreibungen und der Terminplanung und führt die örtliche Bauleitung aus. Innerhalb des Generalplanerteams liegt die Kostenüberwachung, das Vertragswesen, die Buchhaltung und das Versicherungswesen wie auch das projektbezogene Qualitätsmanagement in unserer Verantwortung.

Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Muttenz
Architektur: Buol & Zünd Architekten GmbH, Basel

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Sanierung der Keramikfassade beim Rialto-Gebäude in Basel

30.04.2023 — Das Wohn- und Geschäftsgebäude «Rialto» in Basel wird zurzeit gesamtsaniert. Nach erfolgreichen Rückbauarbeiten, Schadstoffsanierung, Betonarbeiten der Lehrschwimmbecken sowie Neuinstallation der Gebäudetechnik finden zurzeit die Sanierungsarbeiten der Fassade statt. Diese steht unter Denkmalschutz und stellt alle Beteiligte vor gewisse Herausforderungen.

Die Sanierung der Fassade des Rialto-Gebäudes in Basel kann die Anforderungen der heute gültigen Normen des Schweizerischen Plattenverbands (SPV) für eine Fassade mit Plattenverkleidung nicht erfüllten. Dies ist auf die ursprüngliche Konstruktion zurück zu führen: Die grossformatigen Steinzeugplatten wurden in einem Dickbett auf den Rohbau aufgebracht. Aufgrund der Schutzwürdigkeit der Fassade ist ein normgerechter Aufbau beim Hintergiessen oder beim Ersetzen der rund 20 000 Platten nicht möglich. Deshalb geht die Büro für Bauökonomie AG in der Bauleitung und der Gesamtleitung wie folgt vor:

Auffüllen der Hohlstellen mittels Hintergiessens
Teilweise haben sich Hohlstellen zwischen Mörtel und Untergrund ergeben, was auf Feuchtigkeit zurückzuführen ist, die vermutlich von aussen über die Fugen in die Konstruktion eingedrungen ist. Diese Stellen müssen mit einem Hintergiessmörtel aufgefüllt werden, um so die Haftung zwischen Keramikverkleidung und Rohbau wieder herzustellen. Bei rund 20% der Platten ist ein Hintergiessen möglich. Im Wesentlichen gestaltet sich der Arbeitsablauf wie folgt:

1. Vollständiges Abklopfen der Fassadenflächen zur Aufnahme der Hohlstellen
2. Im Bereich der Fugen ein Loch bohren
3. Vornässen der Injektionsstelle durch Einlassen von verdünntem Wasserglas (1 Teil Wasserglas / 3 Teile Wasser)
4. Sofortiges Einbringen des Injektionsmörtels, bis die Platte oder Hohlstelle bis oben gefüllt ist
5. Verfüllen des Bohrlochs
6. Instandstellung aller mangelhaften Fugen

Ersatz von defekten Platten
Bei 5% aller Platten ist ein Ersatz aufgrund von mechanischen Beschädigungen, Rissen oder zu grosser Hohlräume in der Konstruktion nötig. Hierfür wurden die Eigenschaften sowie die Zusammensetzung der bestehenden Platten sowie des Mörtels untersucht und analysiert. Die Arten von Platten, die wir herstellen und an der Fassade ersetzen werden, reichen von Normalplatten, Eckplatten oder Fensterbankplatten bis hin zu Leibungsplatten und Sturzplatten.

Ausbessern der Fugen
Schadhafte Fugen in der Fassade müssen entfernt und neu verfugt werden.

Reinigen der Fassade
Der verbleibende Teil wird nach einer ordnungsgemässen Prüfung mit einem Grundreiniger, der biologisch abbaubar und unbedenklich ist, abgewaschen.

An den Sanierungsarbeiten sind unter anderem folgende Partner beteiligt:

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150 Jahre Gletschergarten Luzern – wir feiern mit

24.04.2023 — Am 01. Mai 2023 feiert der Luzerner Gletschergarten seinen 150. Geburtstag. Die Büro für Bauökonomie AG unterstützt das Jubiläum als Gold-Sponsor. Was das Naturdenkmal mit Park und Museum in den nächsten 150 Jahren zu bieten hat, sind wir gespannt und freuen uns auf ein Jahr voller Festivitäten und die kommenden Sonderausstellungen.

Als Josef Wilhelm Amrein-Troller im Jahr 1872 bei den Aushubarbeiten für seinen private Weinkeller auf Gletschertöpfe stiess, hätte er wohl nicht damit gerechnet, dass sich der Gletschergarten in den folgenden 150 Jahren zu einer national und international gefragten Sehenswürdigkeit in der Stadt Luzern mausert. Innert kürzester Zeit durfte das Naturdenkmal wichtige und bekannte Persönlichkeiten zu seinen Gästen zählen. Vom Polarforscher und Friedensnobelpreisträger Fridtjof Nansen über den Philosophen Friedrich Nietzsche bis hin zum Humoristen Mark Twain präsentiert der Gletschergarten eine beachtliche Liste von international bekannten Gästen. In diesen besagten 150 Jahren fanden rund 4 Millionen Gäste aus der Schweiz und aus dem Ausland den Weg in den Gletschergarten.

Nun, zum Anlass dieses Jubiläums, blickt der Gletschergarten dankbar auf die Geschenke der Urzeit, die Gründerfamilie mit mutigem Pioniergeist und das solide Schaffen mehrerer Betreiberfamilien zurück und feiert das Jubiläumsjahr mit Vorträgen, Sonderveranstaltungen, einer Jubiläumsausstellung, nächtlichen Illuminationen und vielem mehr. Mehr Informationen

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Mittelschule Lugano Centro erhält ein neues Gesicht

04.04.2023 — Das Büro Tocchetti Architetti e Ingegneri hat Ende 2022 den Architekturwettbewerb für die Gestaltung des Schulquartiers Lugano Centro mit ihrem Projekt «Lieber Meister» gewonnen. Die Arbeiten sollen 2026 aufgenommen werden, so dass die neuen Räumlichkeiten per 2030 bezogen werden können.

Die Stadt Lugano beabsichtigt mit ihrer neuen Schulraumplanung eine räumliche Trennung von Mittelschülerinnen und-schülern sowie Gymnasiasten. Letztere, die Schülerinnen und Schüler des Liceo di Lugano 1, werden zukünftig in den Räumlichkeiten des renovierten Palazzo Studi Platz finden. Für alle Mittelschülerinnen und -schüler hingegen werden mit dem Projekt «Lieber Meister» des Büros Tocchetti Architetti e Ingegneri neue Unterrichtsräumlichkeiten geschaffen.

Gymnasium als öffentlicher Raum
Die Jury hat am besagten Projekt unter anderem die Einbettung in den städtebaulichen Kontext, das Verhältnis zu den umliegenden denkmalgeschützten Gebäuden sowie der Umgang mit dem öffentlichen Raum überzeugt. Das Siegerprojekt zielt entsprechend darauf ab, einen Dialog zu schaffen zwischen den verschiedenen architektonischen wie auch landschaftlichen Elementen in der Umgebung. So befindet sich im Norden die Turnhalle von Cino Chiesa, im Osten der Fluss Cassarate, im Süden der See und die Bibliothek von Carlo und Rino Tami und im Westen die Villa und der Parco Ciani. Das Gymnasium wird durch diese Einbettung als öffentlicher Raum betrachtet, das sich in einen komplexen Kontext von historischer Bedeutung einfügt. Laut der Jury könnte sich diese Öffnung positiv auf die Entwicklung der Naherholungsgebieten auswirken und das Projekt übernehme die Rolle des ersten öffentlichen Gebäudes, das an der Entwicklung des Flusses Cassarate als Katalysatorachse beteiligt sei.

Widmung an Louis Sullivan
«Lieber Meister» ist der Spitzname, mit dem der Architekt Frank Lloyd Wright jeweils seinen Meister Louis Sullivan angesprochen hat. Der Architekt des Siegerprojekts, Simone Tocchetti, erläutert, dass Sullivan auch derjenige gewesen sein, der Rino Tami später bei der Gestaltung der Kantonsbibliothek, die auf dem gleichen Areal liegt, beeinflusst habe. Das Projekt für die Gestaltung des neuen Schulquartiers sei deshalb ihm gewidmet.

Der Bau des neuen Schulareals erfordert eine Investition von rund 70 Millionen Franken. Die Arbeiten sollen 2026 beginnen und bis 2030 abgeschlossen sein.

Die Büro für Bauökonomie AG war beim Projekt «Comparto scolastico» in Lugano für die vergleichende Kostenschätzung im Rahmen des Architekturwettbewerbs verantwortlich. Herzliche Gratulation Simone und dem ganzen Team zum ersten Rang!

Bauherrschaft: Repubblica e Cantone Ticino
Architektur: Tocchetti Architetti e Ingegneri
Fotos: Tocchetti Architetti e Ingegneri

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Sanierung und Erweiterung der Justizvollzugsanstalt Bostadel

21.03.2023 — Die Justizvollzugsanstalt Bostadel in Menzingen (ZG) wird für rund 67 Millionen Franken saniert und durch einen neuen Trakt erweitert. Der Sieger des Projektwettbewerbs steht nun fest: Das Preisgericht hat aus acht eingereichten Vorschlägen das Projekt «ALLESWIRDEINS» auserwählt.

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Bostadel in Menzingen ist eine geschlossene Anstalt und wird von den beiden Kantonen Basel-Stadt und Zug betrieben. Das 1977 fertiggestellte Hauptgebäude der Justizvollzugsanstalt war abgesehen von wenigen Erneuerungen ununterbrochen in Betrieb. Nach 46 Jahren ist es deshalb an der Zeit, das Gebäude der JVA zu sanieren.

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren
Für die Gesamtinstandsetzung der Justizvollzugsanstalt (JVA) und den Neubau wurde mitsamt einem Projektwettbewerb im selektiven Verfahren ein geeignetes Generalplanerteam evaluiert. Aus den dreizehn für die Präqualifikation eingereichten Bewerbungen wurden neun Generalplanerteams für den Projektwettbewerb eingeladen, wovon acht ein Projekt einreichten. Davon kamen vier Projekte in die engere Auswahl, aus denen letztlich das Siegerprojekt «ALLESWIRDEINS» hervorging. Dieses wurde am 7. März 2023 vom Zuger Regierungsrat genehmigt.

Gute Besonnung und Gliederung der Aussenbereiche
Das Siegerprojekt sieht einen rechtwinkligen, mittig zum Hauptbau angeordneten, dreigeschossigen Ergänzungstrakt vor. «ALLESWIRDEINS» entspricht den verlangten Vorgaben am besten und die 15-köpfige Jury lobt unter anderem die gute Besonnung. Der Neubau werfe nur wenig Schatten und die Zellen und andere Innenräume seien dadurch hell und gut besonnt. Zudem gliedere er die Aussenbereiche für den Normal- und den Spezialvollzug. Das Projekt steht unter der Gesamtleitung der Caretta + Weidmann Generalplaner AG und für die Architektur ist die ARGE Eggenspieler Architekten AG / architecture & aménagement s.a. verantwortlich.

Sanierung und Neubau
Nebst der Sanierung der JVA ist ebenfalls ein dreigeschossiger Neubau geplant. Darin soll eine Spezialabteilung für alte und langzeitverwahrte Gefangene untergebracht werden. Dank dem Neubau kann nicht nur der Betrieb der JVA während der Sanierung des Hauptgebäudes aufrechterhalten, sondern auch eine optimale Betriebsgrösse sowie ein Angebot an spezialisierten Haftplätzen erreicht werden.

Finanzierung und Umsetzung
Die Gesamtkosten für die Sanierung und Erweiterung der Justizvollzugsanstalt inklusive der Planungskosten belaufen sich auf 66,6 Millionen Franken, wie die Zuger Baudirektion informiert. Weil die JVA Bostadel nicht nur vom Kanton Zug, sondern auch vom Kanton Basel-Stadt betrieben wird, werden die Kosten aufgeteilt. Abzüglich der Bundesbeiträge werden drei Viertel der anfallenden Kosten vom Kanton Basel-Stadt und ein Viertel vom Kanton Zug getragen.

Zunächst steht nun die Projektierung und die Einreichung des Baugesuches an. Die Erneuerung wird danach in zwei Schritten umgesetzt. 2027 und 2028 soll die neue Spezialabteilung gebaut werden, danach soll bis 2032 das Hauptgebäude instandgesetzt werden.

Die Büro für Bauökonomie AG begleitete das Wettbewerbsverfahren und führte die Kostenberechnungen für die Projekte in der engeren Wahl durch.

Bauherrschaft: Hochbauamt Kanton Zug
Architektur: ARGE Eggenspieler Architekten AG / architecture & aménagement s.a.
Gesamtleitung: Caretta + Weidmann Generalplaner AG

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Spatenstich für Rothrister «Bornapark» ist erfolgt

06.03.2023 — Seit dem 19. Januar sind die Bauarbeiten für den neuen Bornapark der Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna in Rothrist in vollem Gang. Das Projekt des Büros Malte Kloes Architekten soll im 2025 bezogen werden.

Mit dem Neubauprojekt «Bornapark» in Rothrist strebt die Rothrister Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna eine Gesamterneuerung der Gebäude samt Werkstätten an. Bei Borna handelt es sich um eine Arbeits- und Wohngemeinschaft für erwachsene Menschen mit einer psychischen oder einer Sinnesbeeinträchtigung. 83 Menschen mit einer Beeinträchtigung werden in verschiedenen Wohnformen unterstützt. 

Grösstes Bauprojekt der Borna-Geschichte
Borna hat eine 93 jährige Geschichte hinter sich, doch handelt es sich bei diesem Projekt vermutlich um eines der wichtigsten Meilensteine der Unternehmensgeschichte. «Noch nie hat die Borna ein so grosses Bauprojekt in Angriff genommen», erklärt Felix Schönle, Verwaltungsratspräsident der Arbeits- und Wohngemeinschaft. Das Neubauprojekt, das auf 65.2 Millionen Franken veranschlagt ist, soll im Jahr 2025 bezogen werden können. Für die Finanzierung des Projektes ist die Arbeits- und Wohngemeinschaft noch auf Spenden angewiesen (mehr Informationen).

Mit derGesamterneuerung möchte die Institution nicht nur einen Grundstein für die nächsten Jahrzehnte legen, sondern auch ein Zeichen setzen, wie wichtig ihnen Menschen mit einer Beeinträchtigung sind. Denn die im Jahre 1978 erstellten Gebäude Wohnheim und Werkstatt sind an einen Punkt gekommen, in welchem eine Totalsanierung der bestehenden Bausubstanz oder ein Neubau unumgänglich sind. Nach einer erfolgreichen Realisierung verfügt die Institution wieder über eine optimale und zeitgemässe Infrastruktur, um den Bedürfnissen der zu betreuenden Menschen gerecht zu werden. Das Projekt umfasst rund 48 Plätze im Wohnbereich sowie 118 geschützte Vollzeit-Arbeitsplätze inklusive Tagesstruktur für 40 Betreute in der Werkstatt. Die unterschiedlichen Wohnformen leisten einen wichtigen Beitrag, um die Autonomie, Integration und Selbstbestimmung der Klienten zu fördern. Die funktional gegliederten Arbeits- und Beschäftigungsplätze ermöglichen einen optimalen Arbeitsablauf und eine Weiterentwicklung der vielfältigen Angebote.

Realisierung in Angriff genommen
Von der ersten Eingabe bis hin zum Spatenstich dauerte es rund sieben Jahre: Nachdem die Eingabe des ersten Bauprojekts im Jahr 2016 vom Kanton zurückgewiesen wurde, reichte die Arbeits- und Wohngemeinschaft drei Jahre später, im 2019, ein zweites Neubauprojekt inklusive überarbeiteter Strategie beim Kanton ein. Im Rahmen dieses zweiten Projektes wurde ein nicht anonymer Studienauftrag mit Präqualifikation durchgeführt. Im 2020 folgte die Bewilligung. Zwei Jahre später wurde im Frühjahr 2022 die Baueingabe gemacht, welche anfangs 2023 bewilligt wurde und somit einem Baubeginn nichts mehr im Wege stand. Kein Wunder liess Verwaltungsratspräsident Felix Schönle, beim Spatenstich am 19. Januar 2023, verlauten: «Was lange währt, wird endlich gut». Im Frühling 2025 sollen die Klientinnen und Klienten den neuen «Bornapark» beziehen können und von diversen Vorteilen profitieren: Mehr Privatsphäre, Selbstbestimmung wie auch Autonomie.

«Bornapark» verbindet Wohnen und Arbeiten
Das Projekt «Bornapark» des Zürcher Büros Malte Kloes Architekten platziert die beiden Einheiten Wohnen und Arbeiten an den jeweils optimalen Standorten und bettet sie in ein übergeordnetes Landschaftskonzept ein. Ein der Topografie folgendes Wegenetz verbindet die Wohngebäude mit der Werkstatt und macht den Arbeitsweg zu einem Naturerlebnis. Die Verwendung von Holz sorgt nicht nur für eine vorteilhafte Grauenergiebilanz, sondern wird samt seiner organischen, warmen Ausstrahlung zugleich als identitätsstiftendes Gestaltungselement in Fassaden und Innenräumen genutzt.

Die Aufrechterhaltung der bestehenden Gebäude bis zur Fertigstellung der jeweiligen Neubauten galt von Anfang an als Grundvoraussetzung. Um Beeinträchtigungen des fortlaufenden Betriebs auf ein Minimum zu reduzieren, wird einem möglichst flexiblen Bauprozess und einer kurzen Bauzeit hohe Priorität beigemessen. So werden die Neubauten gleichzeitig und bei fortlaufendem Betrieb erstellt. Anschliessend an die Fertigstellung und den Umzug in den Neubau werden die Bestandesbauten rückgebaut und die Umgebung fertiggestellt.

Die Büro für Bauökonomie AG ist beim Projekt «Bornapark» seit der Präqualifikation zum Studienauftrag mit dem Architekten unterwegs. Seit dem Vorprojekt bildet die BfB AG gemeinsam mit Malte Kloes Architekten das Generalplanerteam und ist zuständig für die Kosten, die Termine, die Ausschreibung und  die Bauleitung.

Bauherrschaft: Borna, Arbeits- und Wohngemeinschaft Rothrist
Architektur: Malte Kloes Architekten
Baumanagement & ARGE-Partner Generalplanung: Büro für Bauökonomie AG
Landschaft: Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

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Mithilfe von digitaler Planung zum neuen Labor AVS Aargau

24.02.2023 — Im Aargau zieht das kantonale Amt für Verbraucherschutz (AVS) bald in ein neues Gebäude  ein, der punkto Bauplanung aussergewöhnlich ist. Das gesamte Bauprojekt wird mit der BIM-Methode umgesetzt. 

Da die bisherigen Büros und das Labor des Amt für Verbraucherschutz (AVS) langsam ausgedient haben – klein und sanierungsbedürftig sind sie – wird zurzeit in Unterentfelden, direkt neben der Kantonshauptstadt Aarau, gebaut. Die Büro für Bauökonomie AG realisiert als Teil des Generalplanerteams zusammen mit Markus Schietsch Architekten GmbH das neue Labor- und Bürogebäude. Der zweistöckige Holz- und Betonhybridbau soll im Sommer 2024 bezugsbereit sein. Das Projekt wird vollständig mit der BIM-Methode umgesetzt und die Vorteile wurden in der Planung wie auch aktuell in der Ausführung genutzt:

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Luzerner Kantonsspital realisiert ein «Ambulantes Zentrum»

18.01.2023 — Für den Neubau «Ambulantes Zentrum» lanciert das Luzerner Kantonsspital LUKS einen Architekturwettbewerb. Dieses soll auf dem Areal des bisherigen Besucherparkhauses und des 50-jährigen Kinderspitals entstehen.

Seit 2015 beschäftigt sich das LUKS mit der Planung der Gesamterneuerung der Liegenschaften am Standort Luzern. Diese soll in drei Phasen stattfinden: Der Neubau Kinderspital / Frauenklinik umfasst die erste Phase. Die Bauarbeiten dafür haben bereits begonnen, der Neubau soll gemäss Planung per 2026 in Betrieb genommen werden können. Parallel werden die Planungsarbeiten für die die zweite Phase vorangetrieben: Das «Ambulante Zentrum» wird bis 2031 realisiert. Die dritte Phase beinhaltet den Neubau «Stationäres Zentrum» als Ersatz des heutigen Spitalzentrums (Hochhaus), welches bis 2035 fertiggestellt sein soll.

Zweistufiges Wettbewerbsverfahren für das Ambulante Zentrum
Per Publikation vom 07. Januar 2023 lancierte das LUKS den Architekturwettbewerb für das Ambulante Zentrum. Es handelt sich um ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren. Zuerst wird ein offen ausgeschriebener, anonymer Projektwettbewerb durchgeführt. Nach der Selektion von maximal fünf Projektvorschlägen werden diese im Dialogverfahren weiterbearbeitet. Der Abschluss des Verfahrens ist im März 2024 geplant, die Projektierung dauert bis Juni 2026. Zusammen mit dem Neubau wird ein neues unterirdisches Parkhaus realisiert. Sobald der Neubau Kinderspital / Frauenklinik bezogen ist, kann mit den Rückbauarbeiten der alten Gebäude und des Besucherparkhauses begonnen werden, was den Baubeginn des Ambulanten Zentrums signalisiert. Geplant ist, dass der Neubau bis im Jahr 2031 bezogen werden kann. 

Einbezug der Nutzerinnen und Nutzer
Unter einem Dach sollen im Ambulanten Zentrum grundsätzlich sämtliche ambulante Bereiche aus Medizin, Chirurgie (Augenklinik, Kinderspital, Frauenklinik, Onkologie / Hämatologie) vereint werden. Geplant ist eine flexible und bedarfsgerechte Raumnutzung. Die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer wurden aus diesem Grund bereits vor der Lancierung des Wettbewerbs in die Planung miteinbezogen, so dass diese breite und übergreifende Nutzung zielführend umgesetzt werden kann.

Die Büro für Bauökonomie AG ist beim Projekt «Ambulantes Zentrum» des LUKS für die Organisation und Begleitung des Verfahrens verantwortlich. Zudem begleiten wir das Verfahren im Bereich digitale Planung (BIM) und führen die vergleichende Kostenschätzung durch.

Bauherrschaft: Luzerner Kantonsspital

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«Im Chrüz» erweckt das Dorfzentrum Knutwils zu neuem Leben

02.01.2023 — Die Luzerner Gemeinde Knutwil möchte ihr Dorfzentrum einer Erneuerung unterziehen und lancierte einen Projektwettbewerb. Das Projekt «Im Chrüz» der ARGE Jäger Egli AG mit Jäger Charpiè Architekten GmbH aus Luzern wurde als Sieger auserkoren.

Die Gemeinde Knutwil liegt direkt vor den Toren der Stadt Sursee im Kanton Luzern. «Chnutu», wie das Dorf von seinen Bewohnerinnen und Bewohnern im Dialekt genannt wird, zählt zusammen mit dem Dorf St. Erhard und den sechs dazugehörigen Weilern rund 2 300 Einwohnerinnen und  Einwohner. Die ortsansässige Bevölkerung schätzt das stadtnahe Leben auf dem Land. Den attraktiven Wohnlagen, vielen Wäldern und Wiesen, einem aktiven Vereinsleben aber auch der bekannten Mineralquelle Bad Knutwil verdankt die Gemeinde ihren guten Ruf.

Im Gegensatz zu vielen anderen Luzerner Mittelland-Gemeinden gibt es in Knutwil ein klar erkennbarer Dorfkern: ein Strassenkreuz. Dieses war früher Zentrum des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens, hat jedoch seine Funktion als Begegnungsort verloren. Die Gebäude sind unterdurchschnittlich genutzt und haben schon bessere Zeiten erlebt. Die Gemeinde im Luzerner Hinterland strebt deshalb eine Aufwertung an. Der Dorfkern als Ganzes soll sicht- und erlebbar bleiben, doch das neue Zentrum wird auf die Parzellen östlich des Strassenkreuze erweitert. Mit dem Projektwettbewerb sollen die Grundlagen für einen neuen Bebauungsplan geschaffen werden, damit die Bebauung dieser Parzellen in naher Zukunft Realität wird.

Fünf regionale Architekturbüros wurden zur Teilnahme am Projektwettbewerb eingeladen, woraus die Luzerner ARGE Jäger Egli AG mit Jäger Charpiè Architekten GmbH als Sieger hervorging. Das Projekt «Im Chrüz» überzeugt durch eine durchgängige Platzfläche, die eine neue Dorfmitte schafft und den Bedürfnissen der Gemeinde in hohem Mass entspricht. So ist ein Kiesbelag, schattenspendende Bäume und ein Dorfbrunnen geplant, der zur besonderen Atmosphäre des Ortes beiträgt. Erhalten bleibt das «Hereinfliessen» des Grünraums im Übergang zur Landwirtschaftszone. Die neue Gemeindeverwaltung ist gut sichtbar und Dreh- und Angelpunkt des Dorfkerns bleibt das stattliche Restaurant Kreuz. Mit gewählten Eingriffen wird so die neue Mitte von Knutwil präzise weiterentwickelt und hoffentlich wieder zum vielseitigen, gesellschaftlichen Begegnungsort werden.

Die Büro für Bauökonomie AG unterstützte die Gemeinde bei der Durchführung des Projektwettbewerbs und der vergleichenden Kostenschätzung.. Dabei wurden die technischen Möglichkeiten der digitalen Planung genutzt: Die fünf eingeladenen Büros waren aufgefordert, ergänzend zu den Gipsmodellen und Planabgaben ebenfalls digitale 3D-Volumdenmodelle einzureichen, ohne dass eine Bearbeitungssoftware vorgegeben wurde. Die 3D-Volumenmodelle waren ein wesentlicher Bestandteil des Verfahrens und die Jurymitglieder konnten dadurch die Projekte virtuell erleben.

Bauherrschaft: Gemeinde Knutwil
Architektur: ARGE Jäger Egli AG mit Jäger Charpiè Architekten GmbH

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